Bilder: OW und CR

Gottesdienst zu Hause - Nr. 223

von Pastorin Heike Löhr

Gottesdienst zum Mitnehmen

– ein Gottesdienst zu Hause und mit allen –
durch den Geist verbunden

Ausgabe 223 (27. März 2024)

Was Sie brauchen:

  • Eine Kerze
  • vielleicht ein Evangelisches Gesangbuch (EG)
  • Zeit für Gott und sich
  • Das Faltblatt (PDF) oder diese Seite

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Gebet
Gott, durch deinen Geist sind wir vereint,
auch wenn wir gerade allein sind oder uns allein fühlen.
So feiere ich jetzt diesen Gottesdienst. Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Matthäusevangelium Kapitel 27, Verse 50-51
Aber Jesus schrie abermals laut und verschied. Und siehe, der Vorhang im Tempel zerriss in zwei Stücke von oben an bis unten aus. Und die Erde er-bebte, und die Felsen zerrissen. (Lutherübersetzung 2017)

Stille

Impuls
Vielerorts wird sie in diesen Tagen wieder erklingen: die Matthäuspassion von J.S. Bach. Auch wer den Text nicht kennt oder in einer Kirche mit gro-ßem Hall vielleicht nicht versteht, wird doch der Vertonung dieser Verse anhören, dass hier Dramatisches geschieht. Bach hat in Töne umgesetzt, was der Evangelist mit Worten beschreibt: der Vorhang im Tempel zer-reißt, die Erde erbebt, der ganze Kosmos ist in Aufruhr, Ungeheuerliches geschieht – der Schöpfer selbst verstirbt, die Natur, seine Kreatur „sieht“ es, zeigt es an durch ihr „Verhalten“– damit auch wir aufmerksam werden. Der Aufruhr deutet es an: Achtung, da geschieht noch mehr. Eine Umwäl-zung aller Naturgesetze deutet sich an, und am Ende wird der Sieg über den Tod stehen.
„Du hangst am Kreuze sterbend hier, und doch erbebt die Erd vor dir, der Geist der Kraft geht aus von dir, die stolze Welt erblasst vor dir“, dichtet Theodor Kliefoth 1875 dieses Geschehen für ein Kirchenlied um und nimmt dabei einen Hymnus aus dem 9. Jahrhundert auf (EG 92). „Du hangst am Kreuze sterbend hier,“ – „und doch erbebt die Erd vor dir“. Und doch – manchmal sind ja auch kleine Wörter bedeutend; warum also „doch“? Für die Menschen, die es damals auf Golgatha miterlebten, war es der ver-diente Tod eines Aufrührers, für die Jünger war es eine große Enttäu-schung ihrer Hoffnung (hatten sie dafür alles aufgegeben?), für uns ist es vielfach eine Anfechtung (wie fremd wirkt dieser Gott auf uns, der seinen Sohn so schwach sein lässt!). Und doch: hier deutet sich mehr an. Der Auf-ruhr der Natur zeigt es. Christus, Gott, behält die Kraft – auch in der Schwäche. In die Tiefe hinab führt Jesu Weg vom Himmel; in die Tiefen
des Lebens und der Hölle – und er schreitet hindurch. Die Erde erbebt (in Demut) und die Welt, d.h. wir werden blass – tun wir das eigentlich noch oder ist uns das jährliche Karfreitags- und Ostergeschehen schon zur ir-gendwie gewohnten Frühjahrsroutine geworden?

Stille

oder

Gesang aus dem EG Nr. 92 „Christe, du Schöpfer aller Welt“

oder

Gebet

Vaterunser
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.

Segen
Gott segne uns und behüte uns,
Gott lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Gott erhebe sein Angesicht auf uns und gebe uns Frieden. Amen.

Stille

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Bleiben Sie gesegnet und behütet!
Ihre Dietrich-Bonhoeffer-Kirchengemeinde
und Kirchengemeinde Groß-Buchholz